Antrag auf Untersuchung und Erinnerung

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt folgenden Antrag zur Behandlung in der nächsten erreichbaren Sitzung des Stadtrates:

Die Verwaltung wird aufgefordert zu untersuchen, ob auf der Fläche des geplanten Gewerbe- und Sondergebiets „Teublitz Süd-Ost“ in der Zeit des Nationalsozialismus eine Unterbringung von Zwangsarbeitern stattgefunden hat. Dazu sollen Archivalien aus dem Stadtarchiv, die Ergebnisse der Ausstellung zum Thema NS-Zwangsarbeit in Maxhütte-Haidhof von 2009 sowie Unterlagen weiterer einschlägiger Archive und Einrichtungen (insbesondere der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg) herangezogen werden. Die Untersuchungsergebnisse sollen dem Stadtrat vorgestellt werden.
Sollte sich die Unterbringung von Zwangsarbeitern an diesem Ort bestätigen, soll die Verwaltung dem Stadtrat zur weiteren Beschlussfassung Vorschläge für eine angemessene Erinnerung vor Ort unterbreiten.


Zur Begründung:

Neueste Hinweise von Bürgern legen eine bisher in Ziegelholz vermutete Zwangsarbeiter-Unterbringung auf dem genannten Gelände des geplanten Gewerbe- und Sondergebiets „Teublitz Süd-Ost“ nahe. Dies sollte überprüft und im Falle der Bestätigung sollte – angesichts aktueller gesellschaftlicher Tendenzen wie der Verharmlosung des Rechtsextremismus – auch auf lokaler Ebene in angemessener Form an die menschenverachtenden Folgen der national-sozialistischen Ideologie erinnert werden.

(Antrag vom Donnerstag, 23. Januar 2020)