Mit Dr. h.c. Herbert Schmalstieg

Auf Einladung der SPD Ortsvereine im Städtedreieck berichete der SPD-Alt-Oberbürgermeister von Hannover, Herbert Schmalstieg, Mitte Oktober im Wedahaisl dem etwa 40köpfigen Publikum von seinen Rundreisen „durchs wilde Kurdistan“. Vielen ist der Roman dieses Titels von Karl May noch heute ein Begriff. Aus heutiger Sicht ist die Region darin höchstens landschaftlich exakt dargestellt. Wer aber weiß bei uns schon genauer Bescheid über die aktuelle Situation der Kurden?
Sie leben heute ohne eigenen Staat zerstreut auf der Welt – die meisten von ihnen in der Türkei, im Iran, im Irak und in Syrien. Die irakische autonome Region Kurdistan wurde in den 1990er Jahren durch Saddam Husseins Angriffe stark zerstört.
Dr. hc Herbert Schmalstieg beim Vortrag

Herbert Schmalstieg setzt sich zusammen mit seiner Frau Heidi Merk (ehemalige niedersächsische SPD-Justiz- und Europaministerin) bereits seit 1988 politisch und privat intensiv für das Kurdengebiet ein. Im Mai 2010 startete das Paar erstmalig mit einer Touristengruppe des SPD-Reisedienstes in die türkische Kurdenmetropole Diyarbakir, nach Mardin, Sanliurfa und in die autonome Region Kurdistan im Nord-Irak. Besichtigt wurden aufstrebende Städte, Festungsruinen Saddam Husseins und das immer noch unter den Folgen von Saddams Giftgasangriff leidende Halabja, aber auch zahlreiche religiöse und kulturhistorische Stätten. Veranschaulicht wurde der Bericht durch beeindruckende Bilder und Erläuterungen Willi Resters sowie schmackhafte kurdische Speisen von Familie Darwisch.
Viele Kurden sind heute bereits in ihre Heimat zurückgekehrt und haben begonnen, mit Kraft und Energie das Land neu aufzubauen. Frieden und sich entwickelnde Demokratie sind die Basis dieses Fortschritts. Die Entwicklung von Irakisch-Kurdistan aus einer kriegszerstörten Region in einen Stabilitäts-Anker für den Irak zeigt eine enorme Dynamik. Neben dem ersten Reisetermin war auch diese Entwicklung der Grund für Herbert Schmalstieg, seinem Vortrag den hoffnungsvollen Titel „Frühling in Kurdistan“ zu geben.