Am deutlichsten spiegelte sich das in der Kommunalpolitik wider. Bis 1973 war keine Frau in Teublitz auf der SPD-Liste zur Stadtrats- bzw. Kreistagswahl zu finden. Zu dieser Zeit war es noch keineswegs selbstverständlich, dass Frauen aufstanden um ihre politischen Interessen zu vertreten. Der damalige Ortsvereinsvorsitzende Michael Knerer machte den Frauen Mut und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Einige Genossen mit politischem Weitblick erkannten die Notwendigkeit, Frauen ins politische Leben mit einzubeziehen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ein politisches Mandat zu erringen. Sie drängten, eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen. So wurde am 18.03.1973 die erste SPD-Frauenversammlung mit Konstituierung einer AsF-Gruppe und Wahl einer Vorstandschaft abgehalten.
Anwesend waren: Schwab Theresia, Müller Anna, Karl Maria, Rappl Margarethe, Männer Sophie, Kunz Aloisia, Hummel Josepha, Wolf Sophie, Metz Elisabeth, Hofrichter Barbara, Frey Irene, Feicht Ursula, Roth Anna, Hautmann Rosa, Stegerer Maria, Humbs Anna, Pirzer Anna und Feuerer Anna.
Die erste neugewählte Frauen-Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen:
Erste Vorsitzende: Irene Frey
Zweite Vorsitzende: Barbara Hofrichter
Schriftführerin: Ursula Feicht
Organisationsleiterin: Anna Feuerer
Beisitzerinnen: Rosa Hautmann, Rosa Roth, Sophie Wolf
Viele interessierte Frauen nahmen in den darauffolgenden Jahren an Seminaren in Kochel und Tegernheim sowie an den Bezirkskonferenzen in Regensburg teil. Man beteiligte sich an Rhetorikkursen und diskutierte das politische Geschehen in unserem Land. Bei den Kommunalwahlen 1978 erreichten die Frauen zwar kein Stadtratsmandat, aber Irene Frey, damalige AsF-Vorsitzende, schaffte als erste Frau unseres Ortsvereins den Sprung in den Kreistag. Nachdem der Stadtrat Franz Schindler 1986 seinen Wohnort änderte, rückte Traudl Wendsche nach. Das Ziel war erreicht, die erste Frau aus unserer Arbeitsgemeinschaft war im Stadtrat vertreten. Romy Hermann und Helga Rötzer schafften bei der Kommunalwahl 1990 den Einzug in den Stadtrat und in den Kreistag wurden Irene Frey und Waltraud Steiner gewählt. In den folgenden Jahren setzte sich die AsF immer mehr für die Belange sozial Bedürftiger ein. So gab und gibt es bis heute immer noch regen Kontakt zur Arbeiterwohlfahrt und dem Frauenhaus im Landkreis Schwandorf. Die Belange der Frauen in unsere Gesellschaft einzubinden – für dieses gemeinsame Interesse kämpfen wir miteinander in unserer politischen Heimat:
Der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.